wolfgang schumacher
Was für ein Ort ist ein Museum? Wikipedia definiert ein Museum als eine der Öffentlichkeit zugängliche Sammlung von Kulturgütern. Wir kennen Museen als Orte umfangreicher wissenschaftlicher Forschung, der in höchstem Maße präzisen Präsentation der Inhalte. Wir kennen sie als Orte anspruchsvoller Architektur, die nicht selten einen über die Sammlungen hinaus gehenden eigenen Status generieren, einen besonderen Ort in einer Stadt darstellen oder gar zu ihrem Wahrzeichen werden. Was aber passiert, wenn diese Orte höchster Präzision und Genauigkeit nur noch als Raum an sich wahrgenommen werden, ja dieser Raum im Weiteren aufgehoben und nahezu vollständig von seiner eigentlichen Bestimmung gelöst wird. Wie verändern sich die Wahrnehmung und der Blick auf diese Räume dann? Ich habe in den Museen zunächst eine Schwarzweißserie fotografiert. Dabei wurde mittels schnellem Zoom und/oder durch schnelle Schwenks eine Verzerrung des Motivs im Bild erreicht. Anschließend erfolgte eine Auswahl der Bilder hinsichtlich des Konzepts. Dieses betont das Serielle; die Bilder bestehen aus einem monochromen (blauen) Hauptmotiv und werden ergänzt durch eine fünfteilige Schwarzweiß-Reihe (die in diesem Sinn dann wieder farblich Bezug auf die Ursprungsfotos nimmt). Die Serie nimmt in einer neuen Form Themen auf, die eine große Rolle in meinem Werk spielen bzw. spielen: Das Verhältnis von Fotografie und Malerei, der Blick auf die uns umgebende Architektur, Veränderungen in der Wahrnehmung und die Frage, inwieweit ein neuer Blick neue Erkenntnis generiert.