wolfgang schumacher
Landschafts-Eindrücke mit morbidem Charme Von Anja Wollschlaeger, 14.08.2008 Burscheid. Wolfgang Schumacher gilt im Kulturverein als „Mister Beirat“. Zusammen mit anderen Ehrenamtlichen kümmert er sich um das Projekt des Badehauses, das gleich nach der Eröffnung beginnen soll. Was er selbst an Kunst in Bildern schafft, ist jetzt im Kreishaus in Bergisch Gladbach zu sehen. Schumacher hat sich der Landschaftsmalerei verschreiben. Ob seine Gemälde nicht eher ins 19. Jahrhundert passen würden, fragte ihn Susanne Bonenkamp, Kulturreferentin des Kreises, während der Eröffnung. Dabei stellt Schumacher die Natur gar nicht real und objektiv dar, so wie es Ende des Jahrhunderts von den Malern der Schule von Barbizon gepflegt wurde. Im Gegenteil: Die Landschaften, die Schumacher jetzt malt, sind längst nicht alle real. Jedenfalls nicht so, wie sie abgebildet sind. In seiner neuesten Serie „(bühnen)landschaften“ zeigt er mit den Mitteln der Malerei den Bühnenbildnern der modernen Opernhäuser Szenerien auf, wie Walküre oder Siegfried zu sehen sein könnten. Er malt Industrielandschaften beispielsweise den Ruhrdeich in Duisburg- setzt aber Lichteffekte hinzu, die ihm die Natur nicht bot. Er malt sozusagen das Scheinwerferlicht dazu. Bonenkamp beschrieb die ausgewählten Motive von Schumacher so: “Sie malen eine Landschaft, die nicht unbedingt schön ist.“ Schumacher nennt das den Charme des Morbiden. Industriebrachen, stillgelegte Fabriken, eine stählerne Eisenbahnbrücke über der Ruhr sind solche Landschaften. Die Besucher der Vernissage blieben oft vor den Bildern stehen und staunten. So sagte Renate Bernshausen: „Das Bild Rheingold3 wirkt so, als würde die Sonne durch das Fenster jetzt gerade darauf scheinen. Das tut sie aber nicht. Das Bild leuchtet von sich.“ Den Einsatz von Licht erlernte Schumacher schon als Kind. Sein Vater fotografierte nebenher für die ehemalige Stahlfabrik Wuppermann als Werksfotograf. „Natürlich hatten wir eine Dunkelkammer zu Hause, und die Bilder waren damals schwarz-weiß. Alle Effekte kamen da von Licht und Schatten“, sagt Schumacher. Schumacher zeigt neben den veränderten Bühnenlandschaften auch besondere Szenen aus dem Bergischen und dem Ruhrgebiet. Burscheider Landschaften zeigte der heute 51jährige 2006 im Rathaus an der Höhestraße.