wolfgang schumacher
Industrielle Details mit Patina-Effekt 5.08.2011 Industrielle Details haben es dem Mitfünfziger, dessen Wurzeln im Fotorealismus liegen, angetan. Der in Burscheid bei Köln lebende Schumacher bereist mit der Kamera stillgelegte Zechen oder Industriebrachen im Ruhrgebiet. Aus den vor Ort gefertigten Bildern entstehen dann Ölgemälde, die “im Schnelldurchlauf Patina ansetzen”. “In meine Bilder arbeite ich Rost-und Schmutzpartikel ein oder versehe sie mit Kratzspuren”, erläutert Schumacher, der sich per Internet um Ausstellungsmöglichkeiten in der Hagenring-Galerie beworben hat. In den gezeigten Motiven -Stahlträger, Tore, Schrauben und Muttern- leben die Werkzeuge (englisch: tools) weiter, die einst zur Fertigung notwendig waren. Besonders Zechen sind wahre Fundgruben für “tools” schwärmt Wolfgang Schumacher, der seine Ausstellung trefflich mit “tools” betitelt hat. Einen stillgelegten Sensenhammer aus Leverkusen bildet er kleinformatig ab, großformatig kommt das Stahlprofil aus der Kokerei in Essen daher - die Liebe zum Detail und die Überhöhung des Alterns sind beiden Motiven gemein. Die zweite Serie, die Wolfgang Schumacher in der Wippermann-Passage in Eilpe präsentiert, basiert ebenfalls auf einem fotorealistischen Ansatz, bedient sich jedoch anderer Werkzeuge: “Hier arbeite ich mit verschiedenen Filtern, erhöhe Kontraste, spiele mit Helligkeit und Kanten”, so der Künstler. Seine Tiermotive bestechen durch einen interessanten Bildausschnitt. Vom Elefanten ist nur die gegerbte Lederhaut rund um Auge und Rüssel zu sehen, und die dynamisch wirkenden, ihre Runden schwimmenden Seehunde ziehen den Betrachter förmlich ins kühle Nass.